Bei der katastrophalen Situation an der polnisch-belarussischen Grenze
braucht es Humanität, nicht Abschottung.
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PRO ASYL Info November 2021
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19. November 2021
Liebe Freundinnen und Freunde,
die Situation an der polnisch-belarussischen Grenze ist unerträglich.
Nach Erdogan ist Lukaschenko der nächste Autokrat, der Schutzsuchende
für politische Zwecke instrumentalisiert. Aber erpresst werden kann die
EU nur, weil sie ihre eigenen Werte verrät, Grenzen schlieÃt, den
Zugang zum Recht auf Asyl blockiert.
Auch jetzt sprechen die politisch Verantwortlichen nur von neuen Mauern
und Stacheldraht. Sie sind offenbar bereit, die eigenen europäischen
Grundwerte wie Menschenrechte und Humanität über Bord zu werfen.
PRO ASYL wird weiter unermüdlich für diese Werte eintreten, auf der
politischen Ebene, in der Ãffentlichkeit, auf juristischen Wegen. Wir
fordern von der künftigen Bundesregierung, die Rechtsstaatlichkeit an
Europas Grenzen entschlossen zu verteidigen, anstatt illegale Pushbacks
zu legitimieren. Wir arbeiten mit Menschenrechtsverteidiger*innen in
anderen EU-Staaten zusammen und verbreiten ihre Botschaften. Und wir
unterstützen Geflüchtete, die Opfer der Grenzabschottung werden - wenn
es sein muss, bis vor die höchsten europäischen Gerichte. Dabei freuen
wir uns über jede Unterstützung!
Viele GrüÃe,
Euer PRO ASYL - Team
Flüchtlinge schützen. Menschenrechte verteidigen.
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»Eine Politik, die Menschen einfach sterben lässt«
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Marta Górczynska im Einsatz in den polnischen Wäldern. Foto: Helsinki
Foundation for Human Rights
An der Grenze zwischen Belarus und Polen spielen sich Szenen ab, die
undenkbar sein sollten für Europa im 21. Jahrhundert. Die dort
gestrandeten Flüchtlinge, die bei Minusgraden ums Ãberleben kämpfen,
sind verzweifelt, traumatisiert, am Ende ihrer Kräfte - ebenso wie
Aktivist*innen und die lokale Bevölkerung, die versucht zu helfen, wo
sie kann. Ein Interview mit der polnischen Rechtsanwältin Marta
GórczyÅska.
ZUM INTERVIEW MIT MARTA GÃRCZYNSKA
Rechtsstaatlichkeit an Europas Grenzen verteidigen!
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Proteste gegen illegale Push-Backs an der polnisch-belarussischen
Grenze. Foto: picture alliance / NurPhoto | STR
In ihrem Sondierungspapier bekennen sich SPD, Grüne und FDP zur »zur
humanitären Verantwortung, die sich aus dem Grundgesetz, aus der Genfer
Flüchtlingskonvention sowie der Europäischen Menschenrechtskonvention
ergibt«. Diesen Worten müssen sie Taten folgen lassen, fordern wir
gemeinsam mit anderen europäischen Organisationen.
UNSER APPELL AN DIE NEUE REGIERUNG
»Fast alle haben Blutergüsse am Körper«
Die Schutzsuchenden, die über Belarus und Polen nach Deutschland
kommen, haben viel durchgemacht: Brutale Gewalt durch Grenzbeamte,
erfrorene FüÃe, verlorene Angehörige. Einige sprechen darüber mit
Josephine Furian, Seelsorgerin in der Erstaufnahmeeinrichtung
Eisenhüttenstadt. Die Pfarrerin erzählt uns im Interview von ihren
Erfahrungen.
JETZT LESEN!
Auch an anderen Grenzen: Pushbacks - jeden Tag!
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Patrouillenboot vor der griechischen Küste. Foto:picture alliance /
NurPhoto | Nicolas Economou
» Ich habe in meinem Leben schon viel gesehen, aber eine solche
Situation habe ich nicht mal 2014 im Irak erlebt«
Weil sie als Europa-Abgeordnete auf Samos war, konnte Cornelia Ernst
fünf Schutzsuchende retten, die sonst vermutlich illegal zurück in die
Türkei gebracht worden wären. Sie war mit einem EU-Ausschuss in
Griechenland - und ist entsetzt, wie Flüchtlinge dort behandelt
werden.
MDEP CORNELIA ERNST IM GESPRÃCH
In eigener Sache: Online-Solikonzert von Eddi Hüneke
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Eddi Hüneke gründete 1990 mit vier Schulfreunden die Wise Guys und
spielte in den vergangenen 25 Jahren tausende Konzerte. Ebenso lange
setzt er sich schon für Flüchtlinge ein. Seit einiger Zeit ist er solo
unterwegs und verbindet sein Engagement nun: Am 10.12., dem Tag der
Menschenrechte, spielt er ein Online-Konzert
zu Gunsten von PRO ASYL. Auch wir sind natürlich am Start und freuen
uns über alle, die mit dabei sind!
INTERVIEW LESEN
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Headerbild: An der EU-AuÃengrenze wird aufgerüstet. (c) picture
alliance / NurPhoto / Maciej Luczniewski
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